Baubeginn der Ortsumgehung B 175 Großebersdorf-Frießnitz-Burkersdorf nicht vor 2030

KV-GRZ

Baubeginn der Ortsumgehung B 175 Großebersdorf-Frießnitz-Burkersdorf nicht vor 2030

Am Montag den 17. Januar 2013 traf sich der Bundestagsabgeordnete Frank Tempel auf Einladung mit Mitgliedern der „Bürgerinitiative Ortsumgehung Großebersdorf-Frießnitz-Burkersdorf“. Arndt Goldhardt, eines der aktivsten Mitglieder der Bürgerinitiative, fasste zu Beginn der Diskussion, den Stand des Projektes zusammen. Eines Projektes, von dem die OTZ noch am 23.11.2011 meldete, das die Vorzugsvariante 11 der Ortsumgehung B 175-Großebersdorf-Frießnitz-Burkersdorf im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes stehe und mit einem Baubeginn nicht vor 2015 gerechnet werden könne. Das machte Hoffnung- denn eine weitere Wartezeit von vier Jahren erschien angesichts der Historie des Projektes- die immerhin bis in das Jahr 1934 zurückreicht- zumutbar. Inzwischen hat aber das Verkehrsministerium in Berlin das Projekt mit der Begründung abgelehnt, das Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander ständen. Auch der dem Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr 400fach zugegangene Bürgerbrief wurde mit der Begründung abgelehnt, dass härtere Kriterien existierten, um den Bau einer Ortsumgehung zu rechtfertigen. Und so stimmten, angesichts des von Bundes- und Landesregierung verordneten Sparzwanges die Großebersdorfer dem Planungsbeginn einer günstigeren Variante zu. Für sie würde das erstens eine Umfahrung des Ortes direkt am nördlichen Ortsrand und die Zerschneidung der Kleingartenanlage im Westen von Großebersdorf bedeuten. Zweitens würde sich der mögliche Baubeginn bis auf das Jahr 2030 verschieben. „Das erlebe ich nicht mehr.“ , kommentierten zwei Mitglieder der Bürgerinitiative diese Information von Arndt Goldhardt.
Eine verträgliche und vor allem schnelle Lösung des Großebersdorfer Verkehrsproblems ist damit nicht in Sicht. Man habe mit dem Bürgerbrief, der Einladung an alle im Landkreis tätigen Bundestags- und Landtagsabgeordneten und der Unterstützungszusage der Städte Gera, Weida und Greiz schon einiges erreicht, um zumindest auf das Problem aufmerksam zu machen, fanden die Anwesenden. Aber offensichtlich müsse man noch mehr tun, um überhaupt irgendwann mit dem Bau einer Ortsumgehung beginnen zu können.
Das passt zu den Erfahrungen, die Frank Tempel im Zusammenhang mit dem Bau der Ortsumgehung Gößnitz gemacht hat. „Projekte dieser Art werden ohne öffentlichen Druck seitens der Betroffenen nur selten umgesetzt.“, bestätigte er.  Als nächster Schritt in die Öffentlichkeit  bietet sich laut Frank Tempel eine Anfrage an die Bundesregierung an. Dadurch könnte geklärt werden, mit Hilfe welcher Datenbasis das Bundeverkehrsministerium die Wichtigkeit der Ortsumgehung einschätzt. „Zwischen 13.000 und 15.000 Fahrzeuge fahren an einem normalen Arbeitstag durch unseren Ort.“ berichtet Arndt Goldhardt von seiner persönlichen Zählung.  Die offiziellen Zahlen sind dagegen laut Arndt Goldhardt mit 7.000 Durchfahrten angegeben. Da scheint also etwas nicht zu stimmen. Zudem lassen Nachfragen in den regionalen Transportunternehmen  ein Ansteigen des Lastverkehrs nach der Einführung des Mautsystems vermuten. Als zweiten Schritt schlug Frank Tempel eine Petition an den Bundestag vor. Wenn die Städte Gera, Weida und Greiz ihre Unterstützungszusagen wahr machen, könnte diese Petition die nötigen Unterstützungsunterschriften erzielen, um im Bundestag ernst genommen zu werden. Von Straßenblockaden, welche die Bürgerinitiative in ihrer Not erwägte, riet Frank Tempel jedoch ab. Zu groß sind die zu erwartenden strafrechtlichen Konsequenzen. „Sollten sie sich aber für eine legale Demonstration auf der Straße entscheiden, wird ihnen mein Bürgerbüro in Greiz gerne zur Seite stehen.“, bot er abschließend an. „Denn“, so Frank Tempel weiter, „selbst nach linken Kriterien, die aus ökologischer Perspektive auf den Ausbau der öffentlichen Verkehrsangebote und entschleunigende Maßnahmen setzen, ist der Ausbau der Ortsumgehungen Großebersdorf-Frießnitz-Burkersdorf dringend geboten.“