Das Kollektiv bekommt immer genau das, was es verdient hat

Mario Forchhammer

Manchmal habe ich das Gefühl, in der Politik ist es so wie im Sport. Der Eine freut sich über jeden Sieg des FC Bayern und der Andere ist froh, wenn Mainz nicht absteigt. Schadenfreude bei einem Ausrutscher des FCB gehört natürlich auch dazu.

Im Wahlkampf scheinen die Vereine beliebig gegen Parteien austauschbar.

Nun verändert es aber bei den meisten Menschen nichts, ob der FC Bayern gefühlt schon am 12. Spieltag oder erst am letzten Spieltag Meister ist oder ob es Dortmund doch mal wieder schafft, den Titel zu holen.

In der Politik ist das anders. Politische Entscheidungen verändern das Leben eines jeden. Die Themen sind längst alle zum hundertsten Mal durchgekaut worden. Steuern, Gesundheit und Mobilität zum Beispiel betreffen nun mal alle Menschen. Auf die Frage, was die gewählte Partei in einem dieser Bereiche verändern will, weiß kaum jemand die Antwort. Wahrscheinlicher ist es da, die Aufstellung des letzten Bundesligaspiels zu erfahren.

 

Jeder Wahlberechtigte hat nun seine Wahl getroffen. Auch die, die nicht gewählt haben, haben die Wahl getroffen, eben nicht zu wählen.

Letztendlich bekommt das Kollektiv, also die Gesamtheit der Bundesbürger, genau das, was sie verdient haben. Bei einem Kollektiv freut sich die Mehrheit über das was kommt und eine Minderheit muss das Ergebnis akzeptieren. Das ist Demokratie und das ist gut so.

Ob das aber allen bewusst war?