Reaktion auf Beschluss des Parteivorstands - Niederlegung des Mandats

Mario Forchhammer

Offener Brief an den Parteivorstand.

 

Sehr geehrte Genossinnen und Genossen des Parteivorstands,

 

aufgrund Eures Beschlusses vom 10.06.2023 habe ich politischen Anstand bewiesen, „Klare Kante“ gezeigt und die Konsequenzen gezogen. Ich habe mein Mandat zum 30.06.2023 niedergelegt.

„Klare Kante zeigen“ ist für uns Linke sehr wichtig. Nicht nur beim Antifaschismus.

Mit der Niederlegung meines Mandats zeige ich vor allem Klare Kante gegen Ausgrenzung, Mobbing, Neid und Hass innerhalb unserer Partei. So geht man nicht mit Menschen um! Ich zeige damit auch klare Kante gegen die anmaßenden Entscheidungen von Bundes- und Landesvorstand, die die Partei nachhaltig schädigen. Diese egoistisch wirkenden Entscheidungen lassen sowohl im Entstehungsprozess den notwenigen Diskurs mit der Basis, als auch im Nachgang die nötige Selbstreflexion vermissen.

Außerdem möchte ich hinzufügen, dass das Programm der Linken von Genossin Wagenknecht, im Gegensatz zu anderen Genossinnen und Genossen, weitgehend vertreten wird. Vielleicht sollten beispielsweise auch diejenigen die „das Verhältnis zur NATO überdenken“ wollen, darüber nachdenken, ob sie noch in der richtigen Partei sind. Nur um eines von vielen Beispielen zu nennen. Siehe: (…, dass unsere Abgeordneten das Programm der LINKEN vertreten und sich ihm verpflichtet fühlen…)

Die Partei ist fernab von dem, für das ich vor acht Jahren eingetreten bin. Sozialpolitik ist nur noch schemenhaft erkennbar und mit dem Beschluss auf dem Thüringer Landesparteitag ist (zumindest die Thüringer Linke) keine Friedenspartei mehr.

Es macht mich zutiefst traurig, was aus meiner Partei geworden ist.

Ich fordere den Parteivorstand auf, sich ehrlich zu reflektieren, einen diplomatischen Versöhnungsprozess einzuleiten und die nötigen persönlichen Konsequenzen zu ziehen.

Sozialistische Grüße

Mario Forchhammer